Effektive Geländeüberwachung an Umspannwerken dank Glasfaserkabel

Umspannwerke zählen zur kritischen Infrastruktur der Energieversorgung. Deshalb bedarf es erhöhter Schutzmaßnahmen. Besonders die Kriminalität stellt ein wiederkehrendes Betriebsrisiko dar. Da die Überwachung durch Kameras erfahrungsgemäß keine ausreichende Sicherheit gewährleistet, zählen Energieversorger immer häufiger auf zusätzlich eingesetzte Glasfaser-Überwachungssysteme.

Kritische Infrastrukturen sind bedeutend für die öffentliche Versorgung und benötigen deshalb besonderen Schutz. Beispielsweise müssen Umspannwerke als neuralgische Punkte im Stromnetz gegen Störungen im Betriebsablauf gesichert werden. Es drohen sonst flächendeckende Stromausfälle. Nicht nur technische Probleme können solche Störungen verursachen, sondern auch kriminelle Aktivitäten – beispielsweise Einbrüche. Diese Einbrüche stellen einerseits ein Sicherheitsrisiko dar, andererseits sind Reparaturen und Neuanschaffungen notwendig. Diese können auch zu einem erheblichen finanziellen Schaden führen.
Gleichzeitig besteht bei leichtfertigem Betreten Lebensgefahr durch die Entstehung von Lichtbögen. Deshalb sollten Beschädigungen der Sicherheitsanlagen und insbesondere der Umzäunung sofort erkannt werden.

Mehr Sicherheit durch Glasfaserüberwachung

Ein möglicher Lösungsansatz im Hochspannungsumfeld sind Glasfaser-Überwachungssysteme. Sie gewährleisten die gewünschte zuverlässige und vollautomatisierte Überwachung und finden daher immer häufiger in Sicherheitsanlagen von Umspannwerken Einsatz. Kellner Telecom GmbH und der Verkabelungsspezialist LWL-Sachsenkabel GmbH entwickelten zusammen ein optimiertes Glasfaser-Überwachungssystem speziell für diese Anwendung. Die Lösung verwendet nicht, wie sonst üblich, ein durchgängiges, sondern mehrere einzelne Glasfaserkabel mit einer Länge von jeweils 25 Metern.

Ein Außenkabel mit SC-IP-Plus-Steckverbinder (© LWL-Sachsenkabel GmbH)

Die einzelnen Glasfaserkabel werden fest in den Zaun eingezogen und anschließend über witterungsbeständige Stecker- und Kupplungselemente miteinander verbunden. Ein geschlossener Kreis entsteht dann durch das Patchen an einem bidirektionalen Switch. Durch das Lichtsignal im Kabel erkennt der Switch, wenn die Verbindung unterbrochen wird, und sendet ein Signal an die Einbruchmeldeanlage. Diese löst einen Alarm in der Sicherheitszentrale des Betreibers aus. Damit ist eine schnelle Reaktion des Netzbetreibers gewährleistet.

Klare Vorteile für segmentiertes Glasfasersystem

Der Vorteil des segmentierten Glasfasersystems liegt vor allem in der effizienteren und günstigeren Reparatur, da zerstörte Kabelabschnitte ohne großen Montageaufwand zügig ausgetauscht werden können, vor allem bei einer Lagerhaltung der Patchkabel. Eine Nachrüstung an bestehenden Umspannwerken ist ebenso möglich wie die Montage bei einem Neubau. Empfohlen wird eine Kombination aus Glasfaser- und Kameraüberwachung mit automatischen Bewegungsmeldern, da das Glasfasersystem die Schwachstellen des Kamerasystems (mögliche Fehlalarme, tote Winkel) kompensiert. Gängige Einbruchsszenarien werden somit zuverlässig erkannt. Darüber hinaus ist diese Lösung für weitere Anwendungsbereiche attraktiv, beispielsweise in Wasser- oder Gaswerken. Glasfaserbasierte Überwachungslösungen ermöglichen auch hier eine günstige, effiziente und zuverlässige Ergänzung bestehender Sicherheitssysteme.

Titelbild: Die gepatchten Glasfaserkabel werden straff in den Zaun eingefädelt und die einzelnen Abschnitte anschließend über Stecker- und Kupplungselemente miteinander verbunden. Beide Kabelenden werden an einem bidirektionalen Switch gepatcht, sodass ein geschlossener Kreis entsteht. (© Kellner Telecom GmbH)